Auf den Dresdner Frieden
Art
Text
Gattung
Gedicht
Sprache
Deutsch
Hersteller
Verfasser
Datierung
26.12.1745
Anlass (Allgemein, Typ)
Weihnachten
Darstellung
Ort/Region/Landschaft dargestellt/beschrieben
Transkription

Erstaunte Nachwelt! sieh mit scharfem Blicke

Nach unrer Zeiten überhäuften Wundern;

Sonst nennt sein Irrthum Friedrichs wahre Thaten

                                                           Kühne Gedichte.

Der Sterne Fürstinn lenkt die fahlen Rosse

Schnell, doch nicht einmal durch den krummen Laufkreis,

Weil ER o Janus! Völkern deine Pforten

                                                           Oeffnet und schliesset.

Nicht blöde Theißer, nicht verwirrte Schaaren

Gebohrner Räuber von der fernen Marosch,

Und die dich, Donau, schon als Ister trinken,

                                                           Fordern sein Rachschwerdt.

Nein, grosser Friedrich! jetzt drohn deinem Volke

Die kühnen Nachbarn deines Ruhms und Reiches,

Werth deines Sieges reizen deine Blitze

                                                           Wittekinds Enkel.

Du kömmst, und plötzlich zittern feste Städte

Für deinem Anblick. Jede Morgenröthe

Sieht mit Erstaunen dich als Ueberwinder

                                                           Neuer Provinzen.

Dein Stahl färbt Wilsdrufs schneeichtes Gefilde

Mit lauen Strömen sächsischen Geblütes.

Du siegst, und Dresden macht die stolzen Thore

                                                           Dir zu Trophäen.

So steht dein Schicksal, heldenreiches Sachsen,

Bey deinem Sieger, dessen Zorn du reiztest.

Du bebst, und Friedrich wunderbare Rache

                                                           Schenkt die den Oelzweig.