Irene Sacra
Art
Text
Gattung
Kontroverspredigt
Textform
Predigt
Sprache
Deutsch
Hersteller
Verfasser
Herstellungsort
Datierung
1608
Widmungsschreiber
Widmungsempfänger
Widmungsdatum
18.02.1608
Predigttext
Ort der Predigt
Predigtort
Predigtdatum
17.02.1607
Exzerpt

Widmungsvorrede an Aßmus von Buttlar

Viel Streit unter den Menschen ums Abendmahl, die rechte Lehre wird als Calvinisch verunglimpft, auch wenn der Streit unter den Evangelischen erloschen scheint, empfindet man, dass er gleichwohl wie ein Ätna oder Vesuv Feuer auswirft und die Christliche Gemeinde verwüstet. Deswegen ein christlicher Synodo in Eschwege am 17. 2.1607 gehalten worden, Predigt aus dem Anlass, Ziel Friede, Einigkeit, einerlei Lehr und conformitet der caremonien.
Predigt wieder herausgesucht und ans Licht kommen lassen aus zwei Gründen: 1. in ansehnlicher Versammlung und Gegenwart fürstlicher Kommissarien und gelehrten Leuten und Dienern des Worts gehalten "und demnach von vielen ad editionem ermant bin." Von Berufswegen schuldig, frieden und Wahrheit zu befördern. Leser mag merken, dass es guter Meinung geschrieben und nicht, um mich auf irgendein Gezänk einzulassen, sonder nur Einigkeit in unsern Kirchen zu erhalten, Wahrheit kann nicht oftgenug an den Tag gebracht werden. Auch gegen friedhässige Wahrheitsfeinde, denen das scribendi cacoethes auf der Zunge herumtanzt, ist er bewogen worden, diese Predigt von Fried und Einigkeit ihm zu widmen, von Pfarrer Johannes Ellenberger dazu veranlasst, der die P. haben wollte. Datiert 18.2.1608

 

Thema und Exordium B 2r-3r,
1. Stück: Einigkeit in der Lehre
Unbekannte Reden im Handel des Nachtmahls, dadurch man an bestendigem Geistlichen fried gehindert wird. " so wehre wol einigkeit zu treffen einerley sinn zuerhalten, wann auch andere unsere widersacher mit der Schrifft reden" Lösung: einfach bei Christi Wort bleiben. Zwei Hauptgründe für Streit: Prediger sollen sich hüten vor Ehrgeiz und Geiz. Orthodoxe Lehrer sind aus Ehrgeiz von ihren Gegnern vertrieben worden. Ebenso Geiz, verfluchte Leute verlassen den rechte Weg.
Entgegen zwei Tugenden Demut und Genügsamkeit
III. Zur bestendigen Einigkeit wird erfordert, dass man das jenige, was gebildet unnd beschlossen, ins werck richte".
gegen das giftige Wundertier des Interims, aber auch die neutralisten, die sich hinterm Strauch halten, und welche um genieß willen Predigen.
IV Zweck der  Einigkeit Gott loben.
V. Nutz und Frucht der Einigkeit: Einigkeit ist hochnötig, gegen verbotene Paquillen blutgieriger Widersacher, Religionsfrieden als ein caput Gorgonis, den sagen sie uns auf, ob es solche Leute die Sache zu einem öffentlichen Blutbad bringen wie in Frankreich oder NL geschehen. Andere sollten uns nicht ausschließen, in betrachtung wie die unseren so wol wieder die Verdampten Ketzer Ritterlich gestritten, und die Wahrheit mit ihrem vergossenen Blut unterschrieben haben. Sind auch des Irrtums nicht überführt, auch in Marburg 1529 blieb nur Artikel 10 streitig, sollten demnach miteinander alle Brüderliche liebe erhalten und so lang continuieren, bß das man nach hinlegung der innerlicheh unruhe und des Zwiespalts den gewünschten heilsamen Fried und Einigkeit erlangten.  B 2r–D 4v.

Einigkeit muss in richtiger Lehre auf Grundlage der Schrift bestehen, es ist kein wahrer Frieden, wenn man den wahren Gottesdienst aussrotten und aberglauben verteidigen will,
Prüfstein für rechte Lehre ist Abschaffung der päpstlichen Mißbräuche
keien falschen Kompromisse,
Synoden sind prinzipiell hilfreich, aber nur, wenn sie zu den richtigen Ergebnissen kommen
man soll vom Amt Christi richtig lehren, die Sakramente nach der Einsetzung spenden, etc.