Altranstädter Frieden

Am 24. September 1706 wurde während des Großen Nordischen Krieges, auf den Schloss zu Altranstädt ein Friede zwischen dem Königreich Schweden und dem Kurfürstentum Sachsen geschlossen, der das Geschehen auf dem Polnischen Kriegsschauplatz beendete. Die Verhandlungen dauerten lediglich 14 Tage. Der Altranstädter Frieden wird in der Forschung als auch Diktatfrieden charakterisiert, da Sachsen gezwungen war, den Frieden zu unterschreiben. Die militärische Niederlage bei der Schlacht bei Fraustadt und die Besetzung des Kurfürstentums durch die Schweden machten diesen Schritt notwendig. In der Folge musste Sachsen auf die polnische Krone verzichten und alle Bündnisse gegen Schweden mit sofortiger Wirkung verlassen. Aus taktischen Gründen wurde der Friedensschluss zunächst geheim gehalten. Die offizielle Bekanntmachung von schwedischer Seite erfolgte am 14. November 1706.

Da sich der polnische König August II. zum Zeitpunkt der Verhandlungen in Polen aufhielt, wurde der Vertrag durch die sächsischen Unterhändler Imhof und Pfingsten abgeschlossen. Die schlechten Bedingungen des Friedens für Sachsen führten dazu, dass August sie später verurteilen ließ. Aufgrund der Abwesenheit des polnischen Königs kam es erst am 19. Januar 1707 zur Ratifizierung. Als Garantiemächte fungierten Preußen, Großbritannien und die Niederlande. Nach Abschluss des Vertrages blieb das Kurfürstentum Sachsen weiterhin von den Schweden besetzt. Sachsen musste für den Unterhalt der Truppen sorgen und hohe Kontributionen zahlen. Nachdem die Schweden bei der Schlacht von Poltawa gegen Russland verloren hatten, setzte August II. den Krieg gegen Schweden an der Seite Russlands fort und sorgte dafür, dass wenig später, am 08. August 1709 der Vertrag von Altranstädt offiziell aufgehoben wurde. Für Europa hatte der Friedensvertrag dennoch Signifikanz, denn durch seinen Abschluss blieben die beiden großen Kriege dieser Jahrzehnte – der Spanische Erbfolgekrieg und der Große Nordische Krieg – getrennt.

FB