Verlesung der Augsburger Konfession vor Kaiser Karl V. am 25. Juni 1530
Objektart
Druckgraphik
Verwalter
Verwalter (Ort)
Inventarnummer/Signatur
HB 24615, Kapsel 1248
Weiteres Exemplar
Stecher
Verleger
Herstellungsort
Datierung
1630
Beschreibstoff
Papier
Technik
Kupferstich
Typendruck
Messtyp
Platte
Messwert (H x B x T)
28,4 x 41,4
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
mit zusätzlicher Abbreviatur
Signatur (Inhalt)
Johann Dürr sculpsit.
Signatur (Position)
rechts unten
Signatur (Typ)
Druckprivileg
Signatur (Inhalt)
Cum Gratia et privilegio, Illust: Duc: Sax:
Kurztitel
Ausst. Kat. Coburg 1967
Seitenzahl
S. 31, Nr. 94
Kurztitel
Paas
Seitenzahl
Bd. V, S. 43, Nr. P-1255
Kurztitel
Drugulin 1867
Seitenzahl
S. 8, Nr. 62
Kurztitel
Aulinger 1980
Seitenzahl
S. 342; S. 386, Kat.-Nr. 59
Kurztitel
Harms
Seitenzahl
Bd. II, S. 378–379, Nr. 216
Kurztitel
Schreckenbach / Neubert 1916
Seitenzahl
S. 36–37; S. 143, Nr. 12
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Kommentar

Der Kupferstich von Johann Dürr zeigt die Verlesung des protestantischen Bekenntnisses auf dem Reichstag zu Augsburg 1530. Im Zentrum sitzt Kaiser Karl V. auf einem Thron, dessen Baldachin mit seinem Motto "PLUS VLTRA" (darüber hinaus) und dem kaiserlichen Reichsadler geschmückt ist. Vor ihm haben sich die Vertreter der protestantischen Städte und Fürstentümer aufgereiht und verlesen die Confessio Augustana.1 Im Hintergrund sind die in der Bekenntnisschrift aufzählten liturgischen Neuerungen szenisch dargestellt.2 Auf die unter Reformatoren kontrovers diskutierte Transsubstantiationslehre verweist die Abendmahlszene am rechten Bildrand. Unter dem Altarstisch ist die Überwindung der Ketzer zu sehen ("Bapst und ihr Vatter der Teuffel").

Johann Dürr nutzte ein Altargemälde in der St. Johannis-Kirche in Schweinfurt als Vorlage für seinen Stich anlässlich der Hundertjahrfeier der Confessio Augustana.3 Bis hin zu den Versen und Sakramentszenen entspricht der Stich dem Gemälde. Zwei Änderungen zeigen jedoch die gestärkte protestantische Position ein Jahrhundert nach dem Augsburger Reichstag: Nicht die Übergabe, sondern die Verlesung der Confessio ist dargestellt, und die Landesfürsten knien nicht mehr, sondern stehen in aufrechter Haltung dem Kaiser gegenüber.

Das Motiv ist eine symbolische Darstellung des Ereignisses, während andere Blätter eine Dokumentation des historischen Ereignisses beanspruchen (siehe HB 6895).

RDK Bd. III, [Art.] Confessio Augustana, Sp. 853–859 (Klaus Lankheit). – Ausst. Kat. Coburg 1983, S. 24, Kat.-Nr. 12 (Beate Rattay). – Marsch 1980, S. 41–46. – Aulinger 1980, S. 342.

ALS

 

 

  • 1. Die Fürstentümer Sachsen, Brandenburg, Lüneburg, Hessen, Anhalt und die Vertreter der Städte Nürnberg und Reutlingen. Zusätzlich werden die vier Städte Winsheim, Weißenburg, Heilbronn und Kempten angeführt, die "sich hernach in noch werendem Reichstag zu der Augspurgische Confession fröhlich bekandt" haben.
  • 2. Von links nach rechts: Eheschließung, Beichte, Katechismusunterricht, Sakralmusik, Taufe und Predigt.
  • 3. Zum Konfessionsgemälde und seinen weiteren Kopien siehe Ausst. Kat. Bamberg / Schweinfurt 2000, S. 57–58, Kat.-Nr. 29.
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