Nürnberger Gedenkblatt auf den Frieden von Kopenhagen
Objektart
Druckgraphik
Verwalter
Verwalter (Ort)
Inventarnummer/Signatur
HB 15055, Kapsel 1313
Datierung
1660
Beschreibstoff
Papier
Technik
Kupferstich
Messtyp
Darstellung
Messwert (H x B x T)
18,1 x 28,1 cm
Maßeinheit
cm
Kurztitel
Paas
Seitenzahl
Bd. VIII, S. 355, Nr. 2535
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Kommentar

Auf einem Hügel zwischen See- und Landstreitkräften stehen sich die Kontrahenten des Zweiten Nordischen Krieges gegenüber. Um den zentral positionieren Kaiser Leopold I. reihen sich die Vertreter Brandenburg-Preußens, Dänemarks, Polens und der Niederlande.1 Bei dem jungen Knaben zur Linken des Kaisers handelt es sich um den erst fünfjährigen Karl Gustav XI., der nach dem Tod seines Vaters Karl Gustav X. – im Vordergrund durch einen Löwenkadaver dargestellt –  die schwedische Thronfolge antrat. Am Fuße des Hügels und den Genannten in Opposition befinden sich Zar Alexei I. und Muhammad IV., die ihre Flaggen kreuzen. Direkt darunter befindet sich ein Hund, der in dem, bei diesem Exemplar verlorenen Typendruck als ”Bluthund“ für die kriegerischen Verbrechen der Osmanen und ihrer Verbündeten gegen die Christenheit steht.

Die zur Darstellung gehörende Überschrift ”Frieden-Gedicht/ mit beygefügtem Schauplatz Des nunmehro von dem heiligen guten Gott/ in der gantzen Christenheit/ völlig geschlossenen Frieden...“ lässt bereits den Grundtenor erkennen. Weniger steht der genannte Friede von Kopenhagen im Mittelpunkt als vielmehr das durch den Kampf gegen die Osmanen vereinte christliche Europa. Herausgegeben anlässlich des Friedensgedenktages in Nürnberg zeigt das Gedenkblatt die kaisertreue Position der Reichsstadt: Unter Führung Leopolds I.2 erfolgte der Zusammenschluss der Christenheit. Im letzten Abschnitt wird zum Krieg gegen die Türken aufgerufen: ”Ihr Christen Helden nun thut Eure Fahnen schwingen! Und aller Christen Feind ein frischen Krieg anbringen!“.

ALS

  • 1. Das Amt des Statthalters von Holland, Zeeland und Utrecht war seit 1650 nicht besetzt.
  • 2. ”Daß alle vor ein Mann stehn/ un ihr gantze Macht Zu wenden Willens seyn an aller Christen Feinde/ Sie halten nu zusamm als aller beste Freunde“
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