Friedensschluss zwischen Oesterreich und Frankreich zu Campo Formido bey Udine den 17 Oct: 1797
Objektart
Druckgraphik
Verwalter
Verwalter (Ort)
Inventarnummer/Signatur
HB13855, Kapsel 1220
Verlag
Fietta und Company
Herstellungsort
Datierung
1797, Um 1797
Beschreibstoff
Papier
Technik
Kupferstich
Messtyp
Blatt
Messwert (H x B x T)
26 x 34,7
Maßeinheit
cm
Messtyp
Platte
Messwert (H x B x T)
23,5 x 31,5
Maßeinheit
cm
Messtyp
Darstellung
Messwert (H x B x T)
18 x 29,2
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Verlagsadresse
Signatur (Inhalt)
zu haben bey Fietta et Comp in Krigshaber
Signatur (Position)
mittig unten
Kurztitel
Reiß 2003
Seitenzahl
S. 417-418, Kat.-Nr. 78
Kurztitel
Ausst. Kat. Stuttgart 1989
Seitenzahl
S. 80, Kat.-Nr. 2
Bearbeiter
Marius Wittke
Kommentar

Der Name des Friedensvertrages ist irreleitend, denn Campoformio beschreibt ein Feld nahe des Ortes Campoformido, wo die österreichischen Truppen ihr Lager aufgeschlagen hatten. Die Vertragsunterzeichnungen fanden aber in der Villa Manin di Passariano in Codroipo statt. In stark vereinfachter Form präsentiert uns das Blatt die Villa, in der die Verträge von Napoleon I. und Kaiser Franz II. unterzeichnet wurden. Während die Vertragsübergabe im zentralen Fenster des ersten Stockwerkes zu verfolgen ist, erreichen österreichische und französische Truppen von links und rechts den kleinen Ort, der sich ringsum in Form einer kleinen Kirche, Häusern, Feldern und der neugierigen Bevölkerung manifestiert.

Die beiden Engel zur rechten und linken Seite des Satteldaches verkünden via Posaune den Ruhm Gottes (Laus Deo), führen Lorbeerkränze mit sich und betonen die spiegelbildliche Symmetrie, die dem Bild innewohnt. Diese geht von den Protagonisten aus, die von der mittleren Fensterachse getrennt werden und je ihrem heranziehenden Heer zugeordnet sind.

Anekdotischen Charakter bietet das weitere Geschehen im Haus Passariano; das Anwesen oder sogar Schloss1 wird durch den aus der Türe tretenden Bediensteten mit Schürze und Flasche sowie der Anschlagstafel vielmehr als Wirtshaus charakterisiert. Die weiteren Fenster des Obergeschosses sind verschlossen, doch lassen sich durch die verdunkelten Scheiben simultan weitere Interaktionen der Verhandlungspartner erkennen, beispielsweise Napoleons markante Geste der Hand in der Weste hinter dem rechten Fenster. 

Die symmetrischen Bild- und personellen Porträtparallelen zu HB 23923 kommen nicht von ungefähr, handelt es sich bei der Ausführung doch um denselben Künstler, der die Chronologi der geschichtlichen Ereignisse in diesem Blatt fortschreibt. Diese sollten für Österreich jedoch nicht von Erfolg gekrönt sein; vielmehr gelten der Vorfrieden von Leoben und der Friede von Campo Formi(d)o als Wendepunkt hin zum Napoleonischen Aufstieg.

MATW

  • 1. Vgl. Reiß 2003, S. 418.
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