Allegorie auf den Frieden von Lunéville
Deutschland vom Frieden getröstet
Objektart
Zeichnung
Verwalter
Verwalter (Ort)
Inventarnummer/Signatur
Hz 6988
Herstellungsort
Datierung
1801
Material
Pinsel
Bleistift
Aquarellfarbe
Beschreibstoff
Papier
Technik
Zeichnung
Lavierung
Messtyp
Darstellung
Messwert (H x B x T)
38,1 x 25,2
Maßeinheit
cm
Messtyp
Blatt
Messwert (H x B x T)
41,5 x 29
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
mit zusätzlicher Abbreviatur
Signatur (Inhalt)
F.G.Weitsch inv. et. fec 1801
Signatur (Position)
unten links
Kurztitel
Lacher 2003
Seitenzahl
S. 292-293, Nr. W288
Kurztitel
Toelken 1928
Seitenzahl
S. 197
Kurztitel
Nagler Künstlerlexikon
Seitenzahl
Bd. XXI, S. 270
Bearbeiter
Marius Wittke
Kommentar

Die lavierte Zeichnung präsentiert dem Betrachter die links am Bildrand unter einer unbelaubten Eiche sitzende Germania, die von drei weiteren Figuren besucht und aufgemuntert wird: Pax und Abundantia mit einem Putto. Noch lehnt die deutsche Personifikation der aufkeimenden Nationalromantik an einem Parapetto mit dem Wappen des doppelköpfigen Reichsadlers, das Zepter in der aufgestützten Hand, die Krone auf dem Kopf. Doch schon fasst Pax sie am linken Arm, zeigt ihr den Olivenzweig und bedeutet ihr sich zu erheben. Flankiert wird die Hoffnung vom Überfluss, der ihr mit einem reich bestückten Füllhorn folgt und der noch jungen Tatkraft in Form einer Putte, die mit einem massiven Pflug zu großen Taten schreiten will. Germania wirkt positiv überrascht, aus ihrer melancholischen Haltung aufgeweckt, weiß sie nicht ganz wie ihr geschieht. Doch der in den Wolken fliegende Genius mit der weißbeflaggten Posaune verkündet bereits den Frieden über dem Land, das zu neuer Blüte erwacht. Im Hintergrund finden sich Pflanzer, welche ihre Schößlinge an Stäben hochziehen, ein Sämann, der sein Feld bestellt und ein pflügender Bauer, der die Erde bearbeitet. Über der dahinter liegenden Ortschaft erstreckt sich ein Regenbogen, der am rechten Bildrand seinen Anfang nimmt. So darf auch Germania wieder Hoffnung schöpfen, sitzen über ihr doch bereits zwei Turteltauben auf einem Ast, der von Neuem ergrünt.

Georg Friedrich Weitsch entwarf das Blatt vermutlich explizit als Vorlage für einen Schabstich Johann Joseph Freidhoffs, der dem Blatt erst den Titel gab: ”Teutschland wird vom Frieden getröstet“ lautet die Bildunterschrift des Abdruckes in der Wiener Albertina.1

Hintergrund des Blattes ist das Ende des zweiten Koalitionskrieges zwischen Frankreich, Preußen, Österreich und dem gesamten HRR, das in den Frieden von Lunéville mündete. Lediglich die Auseinandersetzungen Frankreichs mit Großbritannien dauerten bis 1802 an.

MATW

  • 1. Vgl. Lacher 2003, S. 293.
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