Medaille auf den Frieden von Rastatt
Objektart
Medaille
Verwalter
Verwalter (Ort)
Inventarnummer/Signatur
Med 15310
Herstellungsort
Datierung
1714
Material
Kupferstift
Zinn
Technik
geprägt
Messtyp
Durchmesser
Messwert (H x B x T)
43
Maßeinheit
mm
Messtyp
Gewicht
Messwert (H x B x T)
24,42
Maßeinheit
g
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Monogramm
Signatur (Inhalt)
N
Medailleninschrift
Inschrift (Typ)
Inschrift
Inschrift (Inhalt)
PAX RASTADIENS.
Inschrift (Position)
im Abschnitt
Inschrift (Typ)
Umschrift
Inschrift (Inhalt)
IANVS A MARTE MENSE MARTIO CLVSVS.
Anbringungsort
Verso
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Monogramm
Signatur (Inhalt)
MB
Signatur (Position)
im Münzbild
Medailleninschrift
Inschrift (Typ)
Umschrift
Inschrift (Inhalt)
FORTI DVLCE VENIT FORTI MEL FORTIS AB ORE
Inschrift (Typ)
Inschrift
Inschrift (Inhalt)
IVD: CAP: XIV. V.14.
Kurztitel
Wielandt 1970
Seitenzahl
S. 321 und 343, Nr. 58
Kurztitel
Ausst. Kat. Stuttgart 2012
Seitenzahl
S. 105, Kat.-Nr. 56 (Hans-Martin Kaulbach)
Kurztitel
Ohm 2015
Seitenzahl
S. 222, Nr. II.2.10
Kurztitel
Pax in Nummis 1913
Seitenzahl
S. 117, Nr. 465
Kurztitel
Ausst. Kat. Rastatt 2014/2015
Seitenzahl
S. 179, Kat.-Nr. 3.23.15
Kurztitel
Ausst. Kat. Rastatt 1964
Seitenzahl
S. 55, Kat.-Nr. 91
Kurztitel
Ohm 2014
Seitenzahl
S. 82–83, Abb. 4
Kurztitel
Telesko 2013
Seitenzahl
S. 389–390
Kurztitel
Ausst. Kat. Stuttgart 2012
Seitenzahl
S. 102–103, Kat.-Nr. 42–44 (Cornelia Manegold, Hans-Martin Kaulbach)
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Kommentar

Georg Friedrich Nürnbergers Medaille zeigt den Kriegsgott Mars, wie er die Tore des Janustempels schließt. Damit bediente sich der Medailleur zwar eines gängigen Friedenssymbols (vgl. etwa NG-VG-1-1769), folgte in der Wiedergabe des Gebäudes aber den Darstellungen auf antiken Münzen aus neronischer Zeit: ein Bau über quadratischem Grundriss mit hoher Attikazone, Halbsäulen korinthischer Ordnung und einer in das Attikageschoss ragenden, rundbogigen Eingangspforte. Ähnlich einer Medaille von Georg Wilhelm Vestner (Med 15313) greift die Umschrift das Wortspiel zwischen dem lateinischen Namen des Kriegsgottes und dem Monat der Vertragsunterzeichnung von Rastatt im März 1714 auf.

Die von Martin Brunner gestaltete Rückseite stellt einen von Bienen umschwirrten Löwenkadaver in den Mittelpunkt. Das alttestamentarische Rätsel Simsons “Speise ging aus von dem Fresser und Süßigkeit von dem Starken” (Jdc 14,14) bildet die Umschrift mit einem Chronogramm für 1714. Zwar hat die Forschung mehrfach darauf hingewiesen, dass der tote Löwe den überwundenen Krieg und der von den Bienen produzierte Honig die 'Segnungen des Friedens' versinnbildliche und sich auch auf das emblematische Lemma EX BELLO PAX beziehe. Das gewählte Bild kopiert allerdings exakt Emblem Nr. 99 aus Diego de Saavedra Fajardos Idea de un príncipe político cristiano von 1655,1 welches zur Jahrhundertwende durch die französische Emblemliteratur weitere Verbreitung fand.2 Das spanische Vorbild bezieht sich unter dem Lemma “Merces Belli” auf den oben genannten Vers aus dem Buch der Richter und erläutert im Epigramm den Preis des Krieges wie folgt: “wer die Bitterkeit des Krieges nicht versuchet hat/ der weiß nicht waß die Süßigkeit des Friedens in sich habe [...] zu solchem gehört das Rätzelein, welches Samson von dem erwürgeten Löwen gegeben”.

Bildprogramm und Inschriften dürften allerdings nicht auf die Medailleure sondern auf Christoph Fürer von Haimendorf zurückzuführen sein. Als Leiter des Pegnesischen Blumenordens entwarf er eine Vielzahl von Medaillen, zu denen sich gedruckte Beschreibungen erhalten haben.3

ALS

  • 1. Henkel/Schöne 1967, Sp. 401.
  • 2. Daniel de la Feuille, Devises et emblemes (1691), Nr. 42 “Un Lion avec des Mouches qui le Mangent. Merces belli [...] Solt des kriegs”.
  • 3. Medaillenbeschreibungen 1731, S. 83.
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