Steckenreiterklippe auf den Nürnberger Friedensexekutionskongress
Objektart
Klippe
Verwalter
Verwalter (Ort)
Inventarnummer/Signatur
Med Merkel 1.3.34
Herstellungsort
Datierung
1650
Material
Silber
Technik
geprägt
Messtyp
Kantenlänge
Messwert (H x B x T)
22
Maßeinheit
mm
Messtyp
Gewicht
Messwert (H x B x T)
2,88
Maßeinheit
g
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Medailleninschrift
Inschrift (Typ)
Inschrift
Inschrift (Inhalt)
VIVAT FERDINANDus III: ROM: IMP: VIVAT.
Inschrift (Position)
zentriert
Anbringungsort
Verso
Medailleninschrift
Inschrift (Typ)
Umschrift
Inschrift (Inhalt)
FRIEDEN GEDÄCHT-NUS. IN NURNB:
Inschrift (Typ)
Inschrift
Inschrift (Inhalt)
1650
Inschrift (Position)
im Münzbild
Kurztitel
Maué / Fischer 2014
Seitenzahl
S. 115-116, Kat.-Nr. 123
Kurztitel
Dethlefs 1996
Seitenzahl
S. 102–103
Kurztitel
Kaster / Steinwascher 1996
Seitenzahl
S. 102, Nr. 2
Kurztitel
Ausst. Kat. Osnabrück 1986
Seitenzahl
S. 60
Kurztitel
Laufhütte 1998
Seitenzahl
S. 356
Kurztitel
Theatrum Europaeum
Seitenzahl
Bd. VI, Sp. 1075a
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Kommentar

Die heute noch so bezeichnete Steckenreiterklippe hat ihren Ursprung in den Feierlichkeiten anlässlich des Nürnberger Friedensexekutionskongresses. Durch das Theatrum Europaeum sowie die Friedensdichtungen von Johann Klaj1 und Sigmund von Birken sind wir bestens über den Entstehungszusammenhang informiert.

In Nürnberg fanden in den Jahren 1649/50 mehrere Festivitäten statt, zu denen auch das große Feuerwerk des kaiserlichen Gesandten Ottavio Piccolomini zählte (siehe hierfür HB 907, Kapsel 1220). Im Anschluss daran gab es weitere kleine Feste, etwa ein Dankesbankett für die jüngeren Mitglieder der Patrizierfamilien, die vor dem Abschießen des Feuerwerks Birkens Schauspiel Teutscher KriegsAb- und Friedens Einzug aufgeführt hatten. Infolge eines Gerüchts ritt ein Teil der Stadtjugend am Sonntag nach dem 4. Juli zur Unterkunft Piccolominis, in der Hoffnung einen vermeintlich angekündigten Friedenspfennig zu erhalten. Auf diesen Wunsch ging der Herzog von Amalfi ein und ließ eine Woche später die Klippen verteilen. Von diesen Steckenreiterklippen haben sich zahlreiche erhalten, wie sich der Beschreibung bei Georg Andreas Will entnehmen lässt, denn man trage die “Gedächtniß-Pfenningen” auch zu seiner Zeit noch als Erinnerungsstück bei sich.2

Die Klippe enthält auf der Vorderseite eine Widmung an Kaiser Ferdinand III. und zeigt auf der Rückseite einen Knaben mit Mütze, knielanger Hose und Jäckchen, der sein Steckenpferd mit einem Stock antreibt.

ALS

  • 1. “Der Reiter ist ein Kind / das Pferd ein langer Stecken/ das sol ein Rappe seyn / diß hier und jens sein Schecken/ das ein Podolisch Roß; die junge Reiterey reit auf den Weinmarckt zu; Sie rücket nun herbey und wird vom Friedefürst / weil sie dem Fried geholdet/ mit neuem Friedensgeld gebnadet und besoldet: das Münzgepräge bringt dem Kaiser einen Gruß/ dann einen Knaben zeigt / der reit und geht zu Fuß.” Aus “Geburtstag des Friedens”, S. 63–64.
  • 2. Will 1764, S. 353.
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