Abbildung deß Schwedischen Löwens / Welcher den 25. deß Herbstmonats dieses lauffenden Jahres bey Ihrer hochf. Durchl. deß Herrn Generalissimi Friedenmahl rohten und weissen Wein in 6. Stunden häuffig auß dem Rachen fliessen lassen
Objektart
Druckgraphik
S./Bl. des enthaltenen Werkes
nach S. 68 (siehe Textkommentar; Radierung ohne Typendruck)
Verwalter
Verwalter (Ort)
Inventarnummer/Signatur
HB 194, Kapsel 1220
Weiteres Exemplar
Verwalter (Ort) dupl.
Inventarnummer dupl.
IH 244
Verfasser
Herstellungsort
Datierung
1649
Beschreibstoff
Papier
Technik
Typendruck
Radierung
Messtyp
Platte
Messwert (H x B x T)
21,8 x 31,3
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Monogramm
Signatur (Inhalt)
J. Kl.
Signatur (Position)
rechts unten
Anbringungsort
Verso
Sammlerstempel
Germanisches Nationalmuseum
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 1076
Kurztitel
Harms
Seitenzahl
Bd. II, S. 566, Nr. 325
VD17-Nr.
23:675885Y
Kurztitel
Paas
Seitenzahl
Bd. VIII, S. 73, Nr. P-2256
Kurztitel
Kaster / Steinwascher 1996
Seitenzahl
S. 26, Nr. 14
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz/Franziska Bauer
Kommentar

Neben Darstellungen des schwedischen Friedensmahls im Nürnberger Rathaussaal (siehe HB 196, Kapsel 1030a) hat sich eine Reihe von Blättern erhalten, welche die südliche Seite der Westfassade des von 1616 bis 1622 erbauten Stadthauses zeigen. Während des Banketts stand auf einer der Fensterbänke ein weinspendender Löwe, “Auß dessen Rachen Wein von zweyen Farben springet”. Die Radierung zeigt, wie die einfache Stadtbevölkerung versucht, mit Hüten und Kannen den Wein aufzufangen. Die wohlhabenden Bürger, erkennbar durch ihre Kleidung und Reitpferde, beobachten das Geschehen mit Abstand. 

Der schwedische Gastgeber bediente sich bei dieser Installation nicht nur des Tiersymbols mit dem Gustav Adolf Eingang in die protestantische Barocklyrik fand ('Löwe aus Mitternacht'). Mit der Weinspende dürfte er auch auf das Prozedere bei den deutschen Kaiserkrönungen in Frankfurt angespielt haben: Aus dem Schnabel eines Doppelkopfadlers, der den Gerechtigkeitsbrunnen als Aufsatz zierte, flossen Rot- und Weißwein.1

Für dieses Blatt lieferte Johann Klaj den Text, in dem er in der ersten Spalte eine Farbsymbolik des Friedens entfaltet. Mit kleinen Ergänzungen wurde die Radierung als Illustration in Sigmund Birkens  Fried-erfreute Teutonie aufgenommen. Hierfür erhielt sie eine Paginierung und Beschreibung über dem schwedischen Löwen: “In dissem dreÿen fenstern ist der Saal darauf des Friedens Bancket gehalten worden.”

ALS

  • 1. Schomann 1982, S. 37 und mit Beispielen von der Kaiserkrönung Maximilians 1612 siehe S. 214–217, Nr. 82–83.
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