Das Flugblatt gehört zu den Veröffentlichungen um die Unterzeichnung des Hauptrezesses und die damit einhergehenden Feierlichkeiten in Nürnberg. Darüber hinaus gehört der Stich in die selbe siebenteilige Bildserie Sigmund von Birkens wie das Nürnberger Armbrust-Schiessen und geht diesem unmittelbar voraus. Von Birken gehörte dem 1644 gegründeten Pegnesischen Blumenorden an, der sich der Hingabe Deutscher Sprache und Dichtkunst verschrieben hatte. Als Nachfolger Johann Klajs und zukünftiger Ordensvorstand machte er sich mit religiösen Versen und Lobgedichten über die Grenzen Nürnbergs hinaus einen Namen. Sein Friedensschauspiel "Teutscher Kriegs Ab- und Friedens-Einzug" wurde während der Feierlichkeiten von ihm inszeniert und aufgeführt.

Das sechste Blatt der oben genannten Serie zeigt den Schießplatz bei St. Johannis vor den Toren der Nürnberger Stadt, während des von Ottavio Piccolomini im Namen des Kaisers ausgerichteten Feuerwerks und Freudenmahls. Der unbekannte Kopist orientierte sich dabei am Eigentlichen Abrieß Deß Feuerwercks-Schlosses von Michael Herr und Peter Troschel, verkleinerte das ursprüngliche Format und verzichtete auf eine erhebliche Anzahl von Details. Eine abweichende Besonderheit zur Vorlage stellt auch die Form des Datums in der Kopfzeile dar, die einerseits parallel die julianische (4. Juli) und die gregorianische (14. Juli) Zählung angibt und sich auf der anderen Seite der altdeutschen Bezeichnung Heumond für Juli bedient.

Von derselben Platte stammen auch die Abzüge in Johann Klajs "Geburtstag deß Friedens"1 und im Druck Sigmund von Birkens "Teutschlands Krigs-Beschluß".2 Zu Funktion und Ablauf des Feuerwerkes siehe den Eigentlichen Abrieß Deß Feuerwercks-Schlosses, der die Vorlage für den hier vorliegenden Stich darstellt. Für eine genaue Bildbeschreibung siehe die Radierung von Caspar Merian, die ebenfalls auf Herr/Troschel zurückgeht.

MAT

• 1. Der Stich findet sich zwischen den Seiten 56 und 57.
• 2. Der Stich befindet sich zwischen den Seiten 60 und 61.