Der Mars ist nun im Ars
Titelzusatz
Allegorie auf den Frieden und den toten Mars
Objektart
Druckgraphik
Verwalter
Verwalter (Ort) dupl.
Inventarnummer/Signatur
HB 25059, Kapsel 1314
Weiteres Exemplar
Verwalter (Ort) dupl.
Inventarnummer dupl.
HB 12052, Kapsel 1314
Herstellungsort
Datierung
1648, nach 1648
Beschreibstoff
Papier
Technik
Kupferstich
Radierung
Messtyp
Darstellung
Messwert (H x B x T)
35,5 x 25,3
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Verso
Sammlerstempel
Germanisches Nationalmuseum
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 1076
Kurztitel
Ausst. Kat. Münster/Osnabrück 1998
Seitenzahl
Bd. III, S. 226, Kat-Nr. 663
Kurztitel
Münkner 2008
Seitenzahl
S. 114
Kurztitel
Dethlefs 2008
Kurztitel
Niefanger 2008
Seitenzahl
S. 76–79
Kurztitel
Ausst. Kat. Nürnberg 1998
Seitenzahl
S. 61–63, Kat.-Nr. 28
Kurztitel
Ausst. Kat. Münster 1976
Seitenzahl
S. 31, Kat.-Nr. 39
Kurztitel
Maas 1998
Seitenzahl
S. 199
Kurztitel
Atlas van Stolk
Seitenzahl
Nr. 1565
Kurztitel
Paas
Seitenzahl
Bd. VII, S. 345, Nr. P-2214
Kurztitel
Ausst. Kat. Delft / Utrecht u.a. 1998
Seitenzahl
S. 199–200, Abb. 165
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Kommentar

Das Blatt behandelt das Kriegsende und die damit verbundene neue Blüte für Kunst und Handel. Verschiedene Bildfelder, die Kunst (lat. ars) und Gesetz (lat. lex) einander gegenüberstellen, rahmen den Text “Der MARS ist nun im ARS” ein. Der geschlagene Mars – “Mars unser alter Kriegs Leuth Gott, Ligt Hier in Armis und ist Thot.”1 – ist samt der vom Kriegsschauplatz abziehenden Infanterie und Kavallerie im unteren Bildfeld dargestellt, während das obere Szenen aus Handel und Landwirtschaft sowie ein pastorales Idyll zeigt.

Vor allem im Text liegt eine obszöne Würze. Der Autor Georg Greflinger spielt an mehreren Stellen mit den Begrifflichkeiten, wobei er sowohl mit der altdeutschen Übersetzung des Wortes “Ars” als auch mit den Genii der drei lateinischen Hauptschlagworte operiert.2 Ein Hinweis darauf, wann das Blatt erschienen sein könnte, liefert ein Druck des Nürnberger Verlages von Paulus Fürst.3 In ihm heißt es über den Abzug des Heeres: “Dieser ist nun kein Soldat der noch Sold noch Fahnen hat”. Der Text bezieht sich damit auf die ungeklärte Frage des Truppenabzugs, der zwar im Westfälischen Frieden beschlossen, aber erst im Rahmen des Nürnberger Friedensexekutionskongress eingeleitet wurde. Somit dürfte das Spottblatt zwischen 1648 und 1650 entstanden sein.

ALS

  • 1. Weiter: “Mars mit seine waffen Ist Hier entschlaffe” bezieht sich auf das Motiv des schlafenden Mars, das schon seit der Mitte des 16. Jahrhunderts für die Niederlande belegt ist, siehe hierzu Dlugaiczyk 2005, S. 123–131.
  • 2. Das Gedicht wurde erstmals in Greflingers Gedichtsammlung "Seladons Weltliche Lieder" (Frankfurt am Main 1651) Bd. IX, S. 171–173 veröffentlicht (allerdings ohne Illustrationen). Für eine zeitgenössisches Flugschrift der gleichen Thematik siehe “DESCRIPTIO, Das ist: Eigendliche und gründliche Beschreibung/ Was ARS, LEX, MARS Für wunderbahre Thiere seynd”.
  • 3. Die vorliegenden Beispiele aus dem Kölner Verlag Georg Altzenbach wurden in Anlehnung an das Nürnberger Blatt gefertigt und varriieren nur geringfügig in Text und Bildanordnung. Ein Blatt Fürsts im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Westfälisches Landesmuseum, Münster, Inv.-Nr. C-10144 LM.
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